Am 04. März 2021 fanden sowohl vor- als auch nachmittags virtuelle Synergie-Workshops statt. Diese hatten das zentrale Ziel, die bisherigen Kernresultate der Konzeptphase geladenen Vertreter*innen der Wirtschaft, der Forschung und der regionalen Politik vorzustellen und Synergieeffekte zwischen den Sektoren Textil-, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft aufzudecken. Zusätzlich hatten die Akteur*innen die Möglichkeit eigene Ideen für mögliche zukünftige Teilprojekte zu generieren und sich untereinander zu vernetzten.
Zu Beginn wurden die Teilnehmer*innen von Projektleiter Dr. Jan Bitter-Krahe vom Lehrstuhl für Informationsmanagement (IMA, RWTH Aachen University) begrüßt und in die Projektziele sowie die Lösungsansätze für die Konzept- und Umsetzungsphasen von INGRAIN eingeführt. Hiernach gab es einen thematischen Impulsvortrag von Prof. Dr. Simone Pauling (Hochschule Rhein-Waal) und Dr. Miriam Sari (Hochschule Niederrhein) zum aktuellen Stand der Forschung in den Agrar- und Lebensmittelbereichen. Es wurden Kriterien für die Qualifizierung und Quantifizierung vorhandener Restströme dargestellt, die in der Region vorhandenen Stoffe und Wertschöpfungsketten aufgelistet, und die Erkenntnisse der bisherigen Datenerhebung vorgestellt. Darauf folgte ein Impulsvortrag von Sea-Hyun Lee (Institut für Textiltechnik, RWTH Aachen University) zum aktuellen Stand der Forschung im Textilbereich. Dieser begann mit einer beispielhaften Prozess- und Materialroadmap für den Aufschluss von Biomasse aus den vorhandenen Restströmen. Anschließend wurde eine Bewertung der Ergebnisse bisheriger Workshops zum Textilbereich und zur Bioraffinerie sowie mögliche Herausforderungen für die branchenübergreifende biobasierte Circular Economy dargestellt. Im letzten thematischen Impulsvortrag von Katrin Frings (IMA, RWTH Aachen University) wurde der aktuelle Stand der Governance-Strukturen des Projektes vorgestellt. Dazu gehörte die Erarbeitung eines Organigramms für das Bündnis, die Zusammensetzung eines Projektbeirats, und der aktuelle Arbeitsstand eines Partizipations- und Kommunikationskonzeptes sowie eines Nachhaltigkeitsmanagementkonzeptes.
In einer ersten gemeinsamen Arbeitsphase wurden die Workshopteilnehmer*innen in kleinere Gruppen aufgeteilt. Mittels eines virtuellen Whiteboards wurden potentielle Synergien zwischen den Sektoren Textil, Agrar und Lebensmittel erarbeitet. Mithilfe eines „Suche-Biete“-Konzeptes konnten die Vertreter*innen der Sektoren dabei angeben, welche Reststoffe oder Dienstleistungen (z.B. IT-Infrastruktur) ihre Organisation für andere Akteur*innen anbieten könnte, und welche sie selbst benötigen. Während der anschließenden Diskussion wurden auf Basis der Whiteboards dann potentielle Synergien identifiziert und in jeder Gruppe ein Kernergebnis mit dem größten Synergieeffekt für INGRAIN herausgearbeitet.
In der zweiten gemeinsamen Arbeitsphase konnten die Teilnehmer*innen neue Kleingruppen bilden. Unterstützt durch die Moderatoren wurden, wieder mittels eines virtuellen Whiteboards, zu jedem Kernergebnis aus der ersten Arbeitsphase Beispielprojekte erarbeitet. Die Entwicklung und Diskussion der
Beispielprojekte boten zuletzt die Gelegenheit für die Teilnehmer*innen, sich untereinander zu vernetzen und potentielle Synergien zu erkennen, und dadurch das bestehende INGRAIN-Bündnis zu erweitern. Die erarbeiteten Workshopergebnisse bilden die Basis für mögliche Beispielprojekte in der
Umsetzungsphase und fließen als zentraler Input der unterschiedlichen Bündnisakteur*innen in das finale INGRAIN-Konzept ein.