Zwischenevaluation abgeschlossen – Meilenstein für das INGRAIN-Bündnis

Mit der im Sommer 2024 durchgeführten Zwischenevaluation hat das INGRAIN-Bündnis einen wichtigen Meilenstein im Rahmen des BMBF-Programms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ erreicht. In den vergangenen Monaten wurden mehrere Forschungs- und Entwicklungsprojekte substanziell weiterentwickelt und strategisch auf eine mögliche Fortsetzung des Programms ausgerichtet.

Die Ergebnisse der Evaluation und die intensive Vorarbeit des Bündnisses bilden nun die Grundlage für den potenziellen Übergang in eine zweite Umsetzungsphase. Eine endgültige Förderentscheidung steht noch aus – doch bereits jetzt ist klar: Der bisherige Prozess war nicht nur wertvoll für das Netzwerk selbst, sondern hat entscheidende Impulse für einen innovativen Strukturwandel im Kreis Heinsberg und damit auch im Rheinischen Revier gesetzt. Erhält das INGRAIN-Bündnis die Förderung für die zweite Umsetzungsphase, stehen von 2026 bis 2028 noch einmal rund 7 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Mittelpunkt von INGRAIN steht die Erschließung bislang ungenutzter Biomassepotenziale durch die synergetische Verknüpfung der regional prägenden Branchen Agrarwirtschaft, Textilwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Neben- und Reststoffströmen, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen, aber große Potenziale für eine nachhaltige, biobasierte Circular Economy bieten.

Bereits in der Konzeptphase wurden durch Marktstudien Verfügbarkeiten und Verwertungspotenziale verschiedener Reststoffe wie Stroh, Zuckerrübenblätter, Gräser oder Zwischenfrüchte analysiert. Daraus ergaben sich innovative Ansätze für biologisch abbaubare Produkte – etwa Agrar- und Geotextilien oder alternative Verpackungslösungen.

Die in der ersten Phase geförderten Projekte – darunter TechEnt, CoMpoNent und AltCell – legten die Basis für die Auswahl zirkulärer Schlüsseltechnologien. Sie fokussieren unter anderem auf die Rückgewinnung von Aminosäuren, Aromastoffen oder Cellulose aus Nebenströmen der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft. Konkrete Anwendungen reichen von Insektenmast mit Reststoffen (RegioFLiEs) über die Pilzkultivierung (BasiCALT) bis hin zur Entwicklung alternativer Textilfasern.

Unabhängig vom weiteren Förderverlauf hat INGRAIN mit seiner Arbeit bereits heute einen wichtigen Beitrag zum Wissensaufbau, zur regionalen Vernetzung und zur Entwicklung biobasierter Wertschöpfungsketten geleistet und damit den Weg für zukünftige Innovationsschritte geebnet.