So wird Zukunft gewebt!
Fachkonferenz zur Textilwirtschaft im Rheinischen Revier
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Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) versteht sich als innovative Hochschule mit dem Fokus auf anwendungsnaher und interdisziplinärer Forschung. Die HSRW ist Forschungspartnerin für die Unternehmen aus der Region, deutschlandweit und international.
Die Fakultät Life Sciences bildet die Vielfältigkeit der Lebenswissenschaften von der Gesundheit und Hygiene über die Herstellung von Kosmetika bis hin zu Biotreibstoffen, neuen Pflanzenproduktionssystemen und der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte ab. Im Jahr 2021 wurde der interdisziplinäre und fakultätsübergreifende Forschungsschwerpunkt „Nachhaltige Ernährungssysteme“ gegründet.
Die Forscherinnen und Forscher beschäftigen sich mit den zukünftigen, komplexen Herausforderungen der globalen Ernährungssysteme und der Nutzung biogener Stoffe unter Berücksichtigung der nachhaltigen Ressourcensicherung. Zentrale Themen sind die Nachhaltigkeitstransformation des Ernährungssystems, der Bioökonomie und die Etablierung einer regionalen Kreislaufwirtschaft.
Das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University versteht sich als ein international agierender Forschungs- und Qualifizierungsdienstleister mit ca. 400 Mitarbeiter*innen für faserbasierte Hochleistungswerkstoffe, textile Halbzeuge und deren Fertigungsverfahren. Das Institut entwickelt Produkte für Mobilität, Bauen & Wohnen, Gesundheit, Energie und Umwelt, Information und Kommunikation.
Es arbeitet industrienah, interdisziplinär und ist international ausgerichtet. In öffentlichen Projekten werden vorwettbewerblich innovative Prozessketten und neue textile Lösungen für ausgewählte Anwendungen entwickelt. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Unterstützung der Innovationstätigkeit von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU).
Weiterhin werden durch direkte Forschungs- und Entwicklungsaufträge von Industrieunternehmen z. B. Prototypen zur Marktreife gebracht oder Prozessanalysen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen durchgeführt. Die ITA Technologietransfer GmbH kooperiert eng mit dem ITA und weiteren Einrichtungen am Forschungsstandort Aachen, um die Lücke zwischen universitärer Forschung und industrieller Anwendung zu schließen.
Das Team des Lehrstuhls für Informations-, Qualitäts- und Sensorsysteme forscht und lehrt an der Vernetzung von Daten, Menschen und Technologien für eine intelligente, zukunftsfähige Produktion – digital, nachhaltig und resilient.
Die kombinierte Verantwortung für Wohlstand und begrenzte planetare Ressourcen, zunehmende Disruptionen sowie die demografische Entwicklung stellen die Produktionstechnik vor zentrale Herausforderungen und notwendige Transformationen. Objektive und technologisch getriebene Nachhaltigkeit, Resilienz in zunehmend komplexen und volatilen Ökosystemen, neue regulatorische Anforderungen sowie Adaptivität in Automation, Qualifikation und Unternehmensorganisation werden zu Fokusthemen in Forschung, Lehre und industrieller Praxis.
Das Informationsmanagement befasst sich mit der Analyse von Wechselwirkungen technischer, wirtschaftlicher und sozialer Faktoren zur Optimierung des Trias Mensch-Organisation-Technik. Die Forschungsschwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen der Wirtschaftlichkeitsanalyse, Nachhaltigkeitsmodellierung und -bewertung sowie digitaler und nachhaltiger Transformationsprozesse. In interdisziplinären Forschungsprojekten werden diese Bereiche vom WZL-IQS im Zusammenspiel von Ingenieur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaft fachübergreifend behandelt. Innerhalb von Forschungs-, Lehr- und Dienstleistungsprojekten werden so zukunftsweisende Konzepte und Lösungen für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik erforscht, entwickelt und implementiert.
Die Hochschule Niederrhein – University of Applied Sciences zählt 10 Fachbereiche, 14.500 Studierende in 70 Studiengängen sowie 255 Professorinnen und Professoren. Als regionale Hochschule ist sie mit der Wirtschaft eng verzahnt, was sich sowohl in der praxisbezogenen Lehre, als auch den zahlreichen angewandten Forschungsprojekten mit regionalen und überregionalen Partnern ausdrückt.
Die Forschungsschwerpunkte der Hochschule Niederrhein sind funktionale Oberflächen, soziale und ökonomische Innovationen, Innovative Produkt- und
Prozessentwicklung, angewandte Gesundheits- und Ernährungsforschung, IT- und Logistikkonzepte sowie Energieeffizienz.
Im Competence Center für Mikrobiologie & Biotechnologie (CCMB) beschäftigen sich Professoren*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen
aus den Fachbereichen Oecotrophologie und Chemie interdisziplinär mit dem Vorkommen und Verhalten von Mikroorganismen in Lebens- und Futtermitteln sowie Agrarrohstoffen. Dabei wird die Produktionskette von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Verbraucher abgedeckt. Wesentliche Fragestellungen sind z.B. die Kontamination und der mikrobielle Verderb von Lebensmitteln sowie durch Lebensmittel bedingte Infektionen und mikrobielle Intoxikationen entlang der gesamten Prozesskette.
Das Kompetenzzetrum für Angewandte Mykologie und Umweltstudien (KAMU) beschäftigt sich mit seinem interdisziplinär ausgerichtetem Team, bestehend aus Mikrobiolog*innen, Lebensmittelwissenschaftler*innen und Agrarwissenschaftler*innen, um die großen ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Speise- und Heilzpilzbranche. Ein Forschungsschwerpunkt liegt in der biotechnologischen Kultivierung von Myzelkulturen und deren Einsatz in Food, Feed und Pharma sowie in der ökologischen Bedeutung von Nutzpilzen für geschlossene Stoffkreisläufe.
Das Projekt fokussiert den westlichsten Landkreis Deutschlands, den ländlich geprägten und seit Jahrzehnten von verschiedenen Strukturwandelprozessen (Niedergang der ehemals prägenden Textilindustrie, Ende des Steinkohlebergbaus sowie Militärkonversion) geprägten Kreis Heinsberg und seine regionale Nachbarschaft. Das Bündnis umfasst damit neben dem Kreis Heinsberg auch Teile der Städteregion Aachen und die Stadt Mönchengladbach und somit maßgebliche Teile des sogenannten Rheinischen Reviers, welches wiederum unmittelbar vom anstehenden Strukturwandel durch das Ende der Braunkohleverstromung betroffen ist. Gerade der ländliche Teil der Bündnisregion ist stark agrarisch geprägt und verfügt über hochwertige Böden (Bördelandschaft), was auch die ansässige Landwirtschaft nicht vor einem absehbar tiefgreifenden Wandelprozess bewahrt.
Und wie kann dieser bisher einzigartige Denkansatz im besten Fall dazu beitragen, den regionalen Strukturwandel zu unterstützen und langfristig sichere neue Arbeitsplätze in der Region im äußersten Westen Deutschlands zu schaffen?
Eine intelligente Vernetzung von Agrar-, Textil- und Lebensmittelwirtschaft ist die Basis für einen innovationsbasierten Strukturwandel in der INGRAIN-Region. Ziel ist die Etablierung einer branchenübergreifenden, ressourcenschonenden und biobasierten „Circular Economy“. Stakeholder aus dem Kreis Heinsberg und aus den benachbarten Regionen werden zu einem starken Bündnis von Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft geformt.
Der konkrete Ansatz zur „Circular Economy“ basiert auf einer Nutzung der vorhandenen Rest-, Wert- und Nährstoffströme und wie diese branchenübergreifend verwertet werden können, um somit innovative Technologien zu implementieren und neue Wertschöpfungspotenziale zu nutzen. Als Beispiel sei die Nutzung von Agrarreststoffen für die Erzeugung von Textilien oder für biobasierte Verpackungen für Lebensmittel genannt.
Mittels eines transdisziplinären und partizipativen Ansatzes soll ein Kompetenz-und Dienstleistungsnetzwerk aufgebaut werden.
Durch INGRAIN kann ein wichtiger Beitrag zum zukunftsorientierten Strukturwandel in der adressierten Region geleistet werden! Der Kreis Heinsberg und seine Nachbarräume von Aachen über Mönchengladbach bis in das nördliche Rheinische Revier könnten zu einer weithin sichtbaren Innovationsregion für eine biobasierte „Circular Economy“ werden.